15.12.2022

Die Zeiten für die Energiewirtschaft sind gerade denkbar unruhig. Bei der Gemeindewerken Haar GmbH kommt dazu noch ein Wechsel in der Unternehmensführung. Walter Dürr, seit 15 Jahren Geschäftsführer des kommunalen Versorgers, geht in den wohlverdienten Ruhestand.

Rainer Mendel, bisher Leiter des Vertriebs, übernimmt zum Jahresbeginn 2023 die Position von Dürr. „Ich bin mir sicher, dass Herr Mendel das Unternehmen solide weiterführen und gut durch die Krisenzeit bringen wird“, äußert sich Dürr zuversichtlich. Und spielt damit zugleich auf aktuelle politische Entscheidungen an, die es Versorgungsunternehmen nicht leicht machen, Schritt zu halten.

Immerhin hat Dürr fast 30 Jahre Berufstätigkeit in der Energiewirtschaft hinter sich, davon allein 22 Jahre in Haar. Und wer mit ihm fachsimpelt, merkt schnell, dass er hier einen Kenner der Branche vor sich hat. Viele seiner Erfahrungen stammen aus seiner Zeit bei den Stadtwerken München, für die er im Geschäftskundenbereich tätig war. Als Resümee der letzten zwei Jahrzehnte erinnert sich Dürr an viele Höhen und Tiefen. „Was wir jedoch derzeit erleben, ist nochmal eine spezielle Belastung“, berichtet der Energieexperte. Nicht nur, dass die Preise dramatisch ansteigen, was den Kunden vermittelt werden muss. Auf der anderen Seite stehen die Maßnahmen zur finanziellen Entlastung der Kunden, wie die Soforthilfe und die Preisbremsen für Strom und Gas. „Was da im Hintergrund an Bürokratie und Systemanpassungen nötig sind, um das umzusetzen, davon machen sich viele gar keine Begriffe“, so Dürr.

Sein Nachfolger Rainer Mendel ist seit 2013 für die Gemeindewerke tätig, die letzten Jahre als Prokurist des Unternehmens. Auch Mendel ist in seinen mehr als 25 Berufsjahren stets im Energiebereich tätig gewesen und besitzt großes Fachwissen. Eine Expertise, die ihm in der nahen Zukunft mehr als nützlich sein wird.

„Da steht derzeit ein Riesenberg an Anforderungen im Raum, die wir erst einmal erfüllen müssen. Damit sind wir als eher kleines Unternehmen aber ausnahmsweise im Vorteil, weil wir flexibler und schneller reagieren können“, so Mendel. Dennoch sitzen sowohl große Konzerne wie auch regionale Versorgungsunternehmen im Prinzip in einem Boot. Denn sie befinden sich in einer Art Sandwich-Position zwischen den Kunden und politischen Entscheidern. Zusätzlich sind sie abhängig von schnellen Anpassungsleistungen ihrer Systemdienstleister. Denn „die Frage ist nicht, was wir umsetzen können. Die Frage ist: Was kann unsere EDV abbilden?“, konstatiert Mendel.

So wird der Jahreswechsel in diesem Jahr keine „staade Zeit“ für den Versorger, sondern außergewöhnlich herausfordernd. An Mendels Seite steht künftig Boris Rührmeier als Vertriebsleiter. Mit Rührmeier haben sich die Gemeindewerke vor rund einem Jahr einen weiteren Kenner der Energiewirtschaft ins Haus geholt. Als künftiger Vertriebsleiter ist er unter anderem die Schnittstelle der Geschäftsführung zum Kundenservice – und damit zur Anlaufstelle für die Energiekunden.

„Wichtig ist, dass wir uns als Team regelmäßig an einen Tisch setzen und für anstehende Fragen gemeinsame Lösungen finden“, so Rührmeier. „Wir haben das große Glück, außergewöhnlich kompetente und engagierte Mitarbeiter zu haben. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir den kommenden Aufgaben auch gewachsen sind.“

Walter Dürr (links) geht nach 15 Jahren Geschäftsführertätigkeit in den Ruhestand. Rainer Mendel (mitte) wird ab 2023 neuer Geschäftsführer.
Boris Rührmeier (rechts) übernimmt die Position des Vertriebsleiters.